Chronik

Aus der Geschichte Burlafingens

1275   Im "Liber decimationis" der Diözese Konstanz wird eine Capella in Burluingen erwähnt.
1287   Der Abt von Reichenau überträgt das Eigentumsrecht über Güter und die Kirche in Burlafingen an das Klarissenkloster Söflingen, die von Gerwig Güß von Güssenberg als Lehensträger mit Zustimmung der Grafen von Kirchberg und der Edlen von Stöffeln dem Kloster verkauft worden sind.
1331   Die Kapelle in Burlafingen wird dem Kloster Söflingen inkorporiert.
1354   Fritz der Fainagg verkauft seine Güter in Burlafingen an das Heiliggeistspital Ulm.
1496   Das Söflinger Salbuch nennt 9 Höfe, 10 Lehen, 2 Feldlehen, 13 Sölde und eine Taverne als Besitz in Burlafingen.
   

Eine der ersten Maifeiern in Burlafingen (vermutlich 1933).
Die Nationalsozialisten verstanden es, die ländlichen Vereine und Organisationen für ihre politischen Absichten zu benutzen.
Aufnahme: Friedrich Pfrommer
Original: Magdalena Scheffler

1531   Die Reichsstadt Ulm versucht erfolglos in Burlafingen die Reformation einzuführen.
1618 - 1648   Der Dreißigjährige Krieg bringt großes Elend über die Bevölkerung.
1660   Turmneubau mit erster Turmuhr an der bestehenden St. Jakobskirche.
1790   Der Pfarrhof wird neu errichtet. Im Dorf selbst gibt es noch zwei "spitalische Bauernhöfe" mit evangelischen Bauern.
   

Der Burlafinger "Stopselklub" ca. 1931
Original:  Bertha Schick, Maria Niebling, Erwin Autenrieth

1803   Durch die Säkularisation kommt Burlafingen an Bayern.
1805   Während der Schlacht von Elchingen lagert französische Kavallerie in Burlafingen.
1811   Die Katholiken von Neu-Ulm, Offenhausen und Pfuhl gehören bis 1861 zur Pfarrei Burlafingen.
1812   Durch die Niederlage Napoleons kommt russische Einquartierung in den Ort.
1817   Burlafingen erhält sein erstes Schulhaus.
1820   Nach Einsturz des Turmes 1819 wird die St. Jakobskirche neu gebaut.
   

Am heutigen Kapellenweg stand bis 1967 die Antoniuskapelle der Familie Zeh "beim Konrad". Eine neue Kapelle am Waldrand des Bogenhölzle wird am 14. Juni 1987 zum 700-jährigen Ortsjubiläum eingeweiht.
Aufnahme und Original:  Anton Zeh

1821   Burlafingen wird aus dem aufgelösten Bistum Konstanz in die Diözese Augsburg eingegliedert.
1843   Eine verheerende Brandkatastrophe zerstört 17 Anwesen.
1875   Eine Freiwillige Feuerwehr wird gegründet.
1876   Burlafingen bekommt eine Bahnstation.
   

Dampfdreschmaschine (um 1910) beim Gemeindediener Mader,wo Nachbarschaftshilfe noch ausgezeichnet funktionierte
Original:  Georg Mader, Anna Kössinger, Max Kollmann

1902   Der Männergesangverein "Eintracht" wird gegründet.
1909   erhält Burlafingen elektrischen Strom.
1914 - 1918   Im Ersten Weltkrieg müssen 19 Bürger Burlafingens ihr Leben lassen, vier gelten als vermisst.
1945   Ende des Zweiten Weltkrieges verlieren vier Frauen von Burlafingen ihr Leben bei einem Fliegerangriff, 3 Soldaten durch Artilleriebeschuss, 124 Männer kehren aus dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr zurück, 84 sind gefallen, 40 werden vermisst. Bei Kriegsende zählt Burlafingen nahezu 1000 Einwohner. Ein neuer Friedhof wird angelegt.
1946   Viele Heimatvertriebene und Flüchtlinge aus den Ostgebieten finden in Burlafingen eine neue Heimat.
   

Die Ahnfrau Schlegel vom Nusserhof bei der Brotzeit vor der Burlafinger Bahnhofswirtschaft, ca. 1910
Aufnahme:  Alois Eberwein
Original: Anneliese Glöckler

1955   Ein neues Schulhaus wird gebaut.
1959   Bei der Kiesausbeutung wurde ein römischer Legionärshelm aus Bronze und im Jahre 1963 ein Schwert aus der Spätbronzezeit gefunden.
1960   Die neue katholische St. Konradskirche wird eingeweiht.
1962   Die St. Jakobskirche geht in den Besitz der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Pfuhl über, Burlafingen zählt 2566 Einwohner.
1963   Das 1955 erbaute Schulhaus wird um 4 Klassen und einen Gymnastikraum erweitert.
1965   Nach Renovierung und Umgestaltung , Wiedereinweihung der St. Jakobskirche als Ev.-Luth. Kirche.
1968   Burlafingen erhält ein Wappen.
1970 - 1971   Vom Schulverband Pfuhl-Burlafingen wird eine Hauptschule im Schulzentrum an der Heerstraße errichtet.
1971   Ein Kindergarten wird eröffnet, Träger ist die Kath. Pfarrkirchenstiftung St. Konrad Burlafingen.
1972   Burlafingen verliert seine Selbstständigkeit durch den freiwilligen Zusammenschluss mit Pfuhl zu einer Großgemeinde.
1974   Eine 2. Pfarrstelle der Ev.-Luth. Kirchengemeinde Pfuhl, Sitz Burlafingen, wird errichtet. Der ev. Geistliche nimmt Wohnung in Burlafingen.
1977   Die Großgemeinde Pfuhl-Burlafingen wird in die Kreisstadt Neu-Ulm eingemeindet.
1978   Der alte Pfarrhof wird von der Ev.-Luth. Kirchengemeinde Pfuhl erworben.
   

Thalfinger Straße 53
Spezereienhandlung Peter Schmid (Hölzle Peter)
Original:  Theresia Bidmon

1980   Am Klosterweg wird eine neue Feuerwehrhalle eingeweiht.
1982   Eine Mehrzweckhalle, nach einem alten Flurnamen Iselhalle genannt, wird ihrer Bestimmung übergeben.
1984   Im restaurierten Pfarrhof werden Wohnung und Amtsraum für den Geistlichen der 2. Pfarrstelle der Ev.-Luth. Kirchengemeinde Pfuhl untergebracht.
1987   Der Burlafinger Bahnhof wird aufgelöst. 700 Jahre Burlafingen. Alle Burlafinger Vereine und Gruppen beteiligen sich beim historischen Festumzug, dabei werden den tausenden Zuschauern die Stationen der Ortsgeschichte eindrucksvoll vorgeführt.
1989   Nachdem die Kreismülldeponie ihre Pforten schließt, können die Bürger im wahrsten Sinne des Wortes, wieder aufatmen.
1994   Das Pfarrheim St. Konrad, ein Versammlungsort für die kath. Pfarrgemeinde, wird eingeweiht.
1995   Das Evangelische Gemeindehaus und ein Kindergarten werden feierlich ihrer Bestimmung übergeben. Träger ist die Ev.-Luth. Kirchengemeinde Pfuhl.
   

Die Burlafinger Bürgermeister: v.l.
Ludwig Geyer (1937-1945)
Anton Glöckler (1945-1966)
Hans Georg Lang (1966-1972)

2002   Burlafingen ist ein Stadtteil von Neu-Ulm mit 4404 Einwohnern. Der Ort verfügt über ein reges Vereinsleben und hat sich einen ländlichen Charakter erhalten.
2002   Einen Tag nach dem Dorffest wird das 25-jährige Eingemeindungs-Jubiläum auf dem (noch) alten Dorfplatz gefeiert und das Jubiläums-Geschenk der Stadt Neu-Ulm, überreicht von Oberbürgermeisterin Dr. Beate Merk an Vereinsringsvorsitzenden Georg Schlaier, gern entgegengenommen.
2003   Der neugestaltete Dorfplatz mit dem vom Burlafinger Künstler Michael Danner gestaltenen Dorfbrunnen wird am 22.6. feierlich eingeweiht.